Tod eines Baumes

 

Einst war ich ein mächtiger Baum,
doch das ist schon lange her.
Existiere nur noch im dunklen Traum,
mich gibt’s für Dich nicht mehr.

 

Du zogst einfach weiter, Sonnenschein,

nicht ein einziger Blick zurück.
Für Dich mag das in Ordnung sein,
für mich gestorben jedes Glück.

 

Keine Blätter mehr schmücken mich,
die Rinde bröckelt langsam ab.
meine Schmerzen siehst Du nich,
meine Liebe ist mein Grab.

 

So zieh halt weiter schönes Gestirn,
denk nicht mehr an den alten Baum.
Lösche alle Bilder aus Deinem Hirn,
noch mal blühen? Ich glaub kaum.

 

Meine Wurzeln brechen langsam, still,
wollen nicht tragen mehr den Stamm.
ich weiß auch nicht mehr was ich will,
und ob ich je weiter machen kann.

 

Du wirst sicher Leben, keine Frage,
voll heller Freude jeden Tag.
in mir ich unsere Liebe trage,
die wohl nie wieder Leben mag.

 

Wie gerne bist Du am Stamm gesessen,

hast genossen unser trautes Glück.
Doch plötzlich war alles vergessen,
kein einziger blick zurück.

 

So stehe ich nun hier, totes Holz

wart voller Sehnsucht auf das Beil.
Verloren die Liebe, das Glück den Stolz,
das Herz gebrochen, wir nimmer heil.

 

 

Hexagon (Thomas)